Bürgermeister auf Abwegen!? – Zunächst Bibelverse zitiert und danach verklausulierte Abrechnung mit der UWG Bergneustadt

Heimat ohne Kompromisse.

Bürgermeister auf Abwegen!? – Zunächst Bibelverse zitiert und danach verklausulierte Abrechnung mit der UWG Bergneustadt

Aus meiner Sicht begann Bürgermeister Thul seine Ansprache mit Bibelzitaten und einem starken moralischen Anspruch, der den Eindruck vermitteln konnte, eine besondere Autorität für sich zu beanspruchen. Im weiteren Verlauf wirkte die Rede jedoch zunehmend so, als ziele sie indirekt auf die UWG Bergneustadt sowie auf Jens Holger Pütz und Sven Oliver Rüsche ab – weniger wie ein Beitrag zu einem offenen politischen Miteinander, sondern eher wie eine verklausulierte Abrechnung.

Der moralisch aufgeladene Einstieg mit Bibelbezügen, gefolgt von versteckten Spitzen, kann als belehrend und kleinlich wahrgenommen werden.

Wenn ein Bürgermeister religiöse Bezüge nutzt und anschließend kritische Bemerkungen in Richtung einzelner politischer Akteure platziert, entsteht aus meiner Sicht der problematische Eindruck, dass das Amt als Bühne für politische Zuspitzungen verwendet wird. Wenn eine Rede diesen Eindruck vermittelt, steht sie im Spannungsfeld zum Sachlichkeits- und Neutralitätsgebot, ohne dass hiermit eine formale Rechtsverletzung behauptet würde.

Gerade weil ein Bürgermeister dem Gebot der Neutralität und Mäßigung verpflichtet ist, wirkt ein solcher Auftritt auf mich eher konfrontativ als integrierend. Bei Teilen der Öffentlichkeit kann dadurch der Eindruck entstehen, hier handele jemand nicht als überparteilicher Vertreter der Stadt, sondern als politischer Akteur, der Gegenspieler markiert – eine Wahrnehmung, die das Vertrauen in die Amtsperson beeinträchtigen kann.

Die Rede hinterlässt aus meiner Sicht einen unsouveränen Eindruck, weil amtliche Autorität und indirekte persönliche Kritik eng miteinander verknüpft erscheinen. Das erzeugt das Bild eines Bürgermeisters, der auf politische oder persönliche Reibungen reagiert, anstatt moderierend und ausgleichend zu führen.

Ein Auftritt, der stark von früheren Auseinandersetzungen oder Debatten in sozialen Medien geprägt wirkt. Statt deeskalierend zu wirken, verstärkt er den Eindruck von Dünnhäutigkeit – und das schwächt letztlich die Wahrnehmung eines Bürgermeisters, der über den Parteien stehen sollte.

 

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